500 Jahre Reinheitsgebot: Fracking bedroht Brau-Tradition

22. April 2016
Bundestagskuppel Vogelperspektive
©Claudio Schwarz/unsplash

Zum 500sten Jubiläum des Reinheitsgebots für Bier am 23. April 2016 erklärt Dr. Julia Verlinden, Sprecherin für Energiepolitik der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen:

„Reines Wasser ist für die Brauereien wie für die gesamte Getränkewirtschaft von elementarer Bedeutung. Die deutsche Brauwirtschaft produziert ihr Bier seit 500 Jahren nach dem Reinheitsgebot, also ausschließlich mit Wasser, Malz, Hopfen und Hefe. Jede Verunreinigung von Trinkwasser bedroht das Fortbestehen des Reinheitsgebots und die deutsche Brau-Tradition. Der Einsatz der Fracking-Technologie stellt eine solche Bedrohung dar. Denn beim Fracking können schädliche Chemikalien frei werden und Grund- und Trinkwasserquellen verunreinigen.

Daher lehnt der Verband Privater Brauereien den Einsatz der Fracking-Technologie in Deutschland grundsätzlich ab. Die Risiken für die Trinkwassergewinnung werden als zu groß eingeschätzt – wie auch von vielen anderen Akteuren und der eindeutigen Mehrheit der Menschen in Deutschland. Einer aktuellen Umfrage im Auftrag von Campact zufolge sprechen sich selbst bei den Anhängern von SPD und Union über 80 Prozent der Befragten für ein Fracking-Verbot aus.

Ich fordere die Abgeordneten der großen Koalition auf, diesen eindeutigen Mehrheitsverhältnissen wie auch den Bedenken der Getränkewirtschaft zu folgen und gemeinsam mit uns Fracking zur Förderung von Erdöl und Erdgas zu verbieten. Dazu bietet schon die nächste Sitzungswoche des Bundestages Gelegenheit. Denn dann wird im Parlament über unseren grünen Gesetzentwurf abgestimmt, der ein umfassendes Fracking-Verbot im Bundesberggesetz festschreiben würde.“