Weltwassertag: Wasserschützer dürfen nicht bedroht werden!

22. März 2018

„Wasser ist ein Menschenrecht. Doch noch lange nicht haben alle Menschen freien Zugang zu sauberem Wasser“, kritisiert Julia Verlinden, Bundestagsabgeordnete von Bündnis 90/Die Grünen für Nordost-Niedersachsen. „Im Gegenteil, in vielen Regionen weltweit droht Wassermangel oder sogar Austrocknung. Nicht selten ist der intensive Anbau von Früchten und Gemüse in ohnehin wasserarmen Regionen für Wassermangel mitverantwortlich.“

In der Provinz Petorca in Chile wird beispielsweise die Avocado den Menschen zum Verhängnis. Wenige Großbetriebe verbrauchen dort für den Avocado-Anbau Unmengen an Wasser. Kleinbauern werden vom Markt gedrängt, da sie durch die Privatisierung von Wasser ihre Existenzgrundlage verlieren. 80 Prozent des Trinkwassers in Chile wird heute in der Agrarindustrie verbraucht. Teile der Bevölkerung müssen dagegen bereits mit Trinkwasser aus Tankwagen versorgt werden.

Doch in Petorca, wo die Wasserproblematik besonders groß ist, formt sich Widerstand. Aktivist*innen der Organisation MODATIMA setzen sich für das Grundrecht auf Zugang zu sauberem Trinkwasser ein. Dafür gehen sie jedoch hohe Risiken ein. Immer wieder gibt es Morddrohungen gegen Aktivist*innen. Deshalb hat Julia Verlinden im Rahmen des Programms „Parlamentarier schützen Parlamentarier“ eine politische Patenschaft für die Umweltaktivistin Verónica Del Carmen Vilches Olivares übernommen. Auch sie wird immer wieder bedroht.

„Es ist erschreckend, dass Menschen, die sich für das Menschenrecht auf Wasser einsetzen, bedroht und unterdrückt werden. Wasser ist Lebensgrundlage für alle Menschen. Niemand, der dafür kämpft, darf bedroht oder bestraft werden!“, fordert Verlinden.

Weitere Informationen zur Wasserproblematik in Petorca gibt es unter anderem in der Weltspiegel-Reportage ‚Avocado – Umweltkiller Superfood‘