Die deutsche Energiewende sorgt international für Aufmerksamkeit. Eine Antwort auf die Frage, was hierzulande besonders ist, lautet: Bürgerenergie. Bei der Veranstaltung „Bürgerenergie global?“ an der Humboldt Universität stellten die Co-Autoren Craig Morris und Arne Jungjohann zum ersten Mal ihr Buch „Energy Democracy: Germany’s Energiewende to Renewables“ vor. Das Buch zeigt, wie es Bürgerinnen und Bürger in Deutschland geschafft haben, ihre eigene Energie zu erzeugen und ins System einzuspeisen und so die Energiewende voranzubringen.
Die Autoren diskutierten im Anschluss zusammen mit Julia Verlinden, Prof. Dr. Markus Hanisch von der Humboldt Universität sowie Rechtsanwalt Christian Held. Moderiert wurde der Abend über die deutsche Energiewende und was man daraus lernen kann von Dr. Karena Kalmbach von der TU Eindhoven.
Viele Menschen wollen die Energiewende selbst mitgestalten. Sie schließen sich in Genossenschaften zusammen, um regional Strom und Wärme zu erzeugen. Generationengerechtigkeit und eine sinnvolle Geldanlage sind oftmals die Motivation dafür. So lauteten einige der Erkenntnisse des Abends.
Ein ausschlaggebender Faktor für die Energiewende in Deutschland war das Erneuerbare-Energien-Gesetz, das EEG. Allerdings sieht Julia Verlinden die jüngste EEG-Novelle als Anschlag auf die Bürgerenergie. Durch feste Obergrenzen für Erneuerbare und komplizierte Ausschreibungsverfahren werden Bürgerenergien ausgebremst. „Nur mit Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger können wir die Energiewende vorantreiben“, schlussfolgert Verlinden aus den Erkenntnissen der beiden Autoren.