Angesichts der Corona-bedingten Ausnahmesituation erklären Julia Verlinden, Sprecherin für Energiepolitik, und Sven Lehmann, Sprecher für Sozialpolitik:
Die Verbreitung des Corona-Virus‘ und die notwendigen Gegenmaßnahmen haben einschneidende Folgen für die Bevölkerung. Viele Familien müssen ihren Alltag völlig neu organisieren und Betreuung sowie Beschulung der Kinder zu Hause sicherstellen. Auch für Alleinstehende ist die Situation herausfordernd, da soziale Kontakte stark eingeschränkt werden müssen. Das bedeutet vor allem, dass Menschen aktuell besonders viel Zeit zu Hause verbringen.
Die sozialen Härten, die mit einer Stromsperre einhergehen, wiegen in der momentanen Krisensituation noch schwerer. Angesichts dieser Umstände muss die Versorgung mit Strom und Gas unter allen Umständen gewährleistet werden. Einzelne Energieversorger haben bereits angekündigt, vorübergehend auf Stromsperren zu verzichten. Diesem Beispiel sollten nun alle Energieversorger folgen.
Wir fordern daher die Grundversorger auf, bestehende Strom- und Gassperren für Privathaushalte unverzüglich aufzuheben und bis auf Weiteres keine neuen Sperren zu verhängen. Zudem sollte die Darlehensregelung für Energieschulden umfassend Anwendung finden: Jobcenter sollten Anträge auf Übernahme von Energie- und Mietschulden schnell und unbürokratisch bewilligen. Auch vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie erwarten wir jetzt Unterstützung für die Aufhebung von Strom- und Gassperren.