Verlinden will bedrohte Umweltaktivisten aus dem Amazonasgebiet unterstützen

23. November 2017
Uwe Kekeritz MdB, Margarte Bause MdB, Robert Guimarães, Julia Verlinden MdB und Harald Ebner MdB bei der Zusammenkunft im Deutschen Bundestag. Foto: Büro Verlinden

Die Quellflüsse des Amazonas sind ökologisch von unschätzbarer Bedeutung und heilige Stätten für die Indigenen des Amazonasgebiets. Darüber berichtete Robert Guimarães, Umweltaktivist aus Peru, bei einem Treffen mit Abgeordneten von Bündnis 90/Die Grünen im Bundestag. Anfang September wurden in seiner Heimatregion sechs Kleinbauern ermordet, die sich gegen Umweltzerstörung in der Amazonas-Region engagiert hatten. Auch Robert Guimarães sieht sich bedroht.

Zwar habe sich die peruanische Regierung auf internationalem Parkett zum Klimaschutz und zum Schutz des Regenwalds bekannt. Auf lokaler Ebene sehe es jedoch anders aus, sagte der Umweltschützer. Allein in Peru sei geplant, bis 2028 weitere 240.000 Hektar Palmölplantagen anzupflanzen. Guimarães zeigte Bilder, die die Zerstörung für solche Projekte dokumentieren. Für die grüne Bundestagsabgeordnete Verlinden ist klar: „Profitinteressen von Palmölfarmern, Bergbau¬unternehmen oder Staudammprojekten dürfen nicht über die Menschenrechte und den Umweltschutz gestellt werden. Es braucht klare Regeln für Unternehmen.“ Gemeinsam mit weiteren grünen Abgeordneten versprach sie, sich nach Kräften für den Schutz der Aktivisten einzusetzen.

Deutschland hat sich in internationalen Abkommen verpflichtet, Geld für Klimaschutz in anderen Ländern zur Verfügung zu stellen. Die Abgeordneten sagten zu, die Bundesregierung um Aufklärung zu bitten. „Mittel für Umwelt- und Klimaschutz in Peru müssen auch tatsächlich dem gewünschten Zweck zugutekommen“, sagte Verlinden.

Gemeinsam mit Thilo Papacek von der Nicht-Regierungsorganisation Gegenströmung und dem Journalisten Darius Ossami warb Robert Guimarães in Berlin für die Initiative „Cuencas Sagradas“ (Heilige Quellflüsse). Cuencas Sagradas ist der Versuch, ein grenzüberschreitendes Schutzgebiet rund um die Quellflüsse des Amazonas an den Osthängen der Anden zu etablieren. Das Gebiet umfasst ca. 20 Mio. Hektar Fläche Regenwald. Wenn es nach den Umweltschützern geht, sollen in diesem Gebiet in Zukunft kein Bergbau mehr betrieben und auch keine Staudämme mehr gebaut werden dürfen.

Verlinden zeigte sich beeindruckt vom Engagement der Aktivisten: „Ich bin froh, dass Robert Guimarães zu uns gekommen ist, um über die schwierige Situation vor Ort zu informieren. Wir brauchen diesen Austausch, um den Kampf gegen Umweltzerstörung und die Aufheizung des Klimas gemeinsam führen zu können.“