Julia Verlinden fordert die Bundesregierung auf kurzfristig in einer Fluss- und See-Badeoffensive Städte und Gemeinden dabei zu unterstützen, geeignete Flüsse, Kanäle und Seen für das Baden in Hitzeperioden fit zu machen.
Julia Verlinden, stellvertretende Fraktionsvorsitzende:
„Hitze macht uns allen zu Schaffen und nichts tut bei über 30 Grad so gut, wie ein erfrischendes Bad. Die Klimakrise führt zu mehr Wetterextremen wie Starkregen und Hitzephasen. Deshalb muss die Politik handeln, um den Menschen zu besonders heißen Zeiten unter Berücksichtigung von Umwelt- und Naturschutzaspekten Abkühlung zu verschaffen. Was in Metropolen wie Paris möglich ist, sollte auch in anderen Städten und Gemeinden möglich sein. In vielen Kommunen gibt es Seen, Teiche oder Flüsse, die momentan nicht zum Baden genutzt werden können. Mit der Unterstützung von Kommunen bei der Einrichtung von geeigneten und sicheren Badestellen in natürlichen Gewässern gewinnen wir sogar doppelt: Die Menschen bekommen mehr sichere Möglichkeiten zum Baden und Schwimmen und gleichzeitig erhöhen wir die Qualität unserer Gewässer.“
Fluss- und See-Badeoffensive
Julia Verlinden, MdB, stellvertretende Fraktionsvorsitzende
Ziel der Offensive:
Menschen in den verstärkt auftretenden Perioden großer Hitze mehr Möglichkeiten zur kostenlosen Abkühlung zu verschaffen.
Maßnahmen:
Die Bundesregierung wird aufgefordert kurzfristig in einer Fluss- und See-Badeoffensive Städte und Gemeinden dabei zu unterstützen, geeignete Flüsse, Kanäle und Seen für das Baden in Hitzeperioden fit zu machen.
Zusätzlich zu einer verstärkten Investition in öffentliche Schwimmbäder soll dazu im Bundeshaushalt ein „Bundesprogramm Fluss- und Seebaden“ eingerichtet werden, aus dem Kommunen Förderung für die Einrichtung von Badestellen erhalten sollen.
Finanziert werden sollen aus dem Programm unter anderem:
- Maßnahmen zur Erhöhung der Wasserqualität in Badegewässern
- Maßnahmen zum tagesaktuellen Monitoring der Wasserqualität an Badestellen und deren Kommunikation an die Öffentlichkeit
- Maßnahmen zur Erhöhung der Badesicherheit in geeigneten natürlichen Gewässern wie Finanzierung von geschultem Personal, Abgrenzungen durch Bojenketten und vereinfachte Einstiege
- Maßnahmen zur möglichst barrierefreien Erreichbarkeit von Badestellen
Begründung des Programms:
Die sich beschleunigende Klimakrise führt vermehrt zu längeren Perioden starker Hitze. Dies stellt für viele Menschen eine Gesundheitsbelastung dar. Gleichzeitig sind insbesondere in aufgeheizten Städten Orte der Abkühlung rar. Öffentliche Schwimmbäder sind an heißen Tagen überfüllt oder es sind gar keine im näheren Umkreis vorhanden.
Denn viele Kommunen können den Betrieb (oder notwendige Sanierung) ihrer Freibäder nicht mehr finanziell sicherstellen. Um die Finanzsituation der Kommunen grundsätzlich zu verbessern – und damit auch die Angebote moderner Schwimmbäder aufrecht zu erhalten, haben wir Grüne zahlreiche Vorschläge gemacht, auch im Zusammenhang mit dem neuen Sondervermögen Infrastruktur und im Rahmen der Haushaltsberatungen. Das naturnahe Herrichten von geeigneten Badestellen in natürlichen Gewässern kann eine gute Ergänzung zu den öffentlichen Schwimmbädern darstellen. In vielen Städten und Kommunen gibt es natürliche Wasserflächen und Kanäle, die aber derzeit nicht zum Baden geeignet oder freigegeben sind. Das Baden in Flüssen, Seen oder Kanälen kann momentan auch mit erheblichen Sicherheits- oder Gesundheitsrisiken verbunden sein. Zusätzlich sind geeignete Badestellen nicht immer einfach erreichbar.
Das Bundesprogramm soll hier Abhilfe schaffen und Kommunen die Möglichkeit geben, mehr überwachte Badestellen in Abstimmung mit DLRG und unter Berücksichtigung von Umwelt- und Naturschutzaspekten für die Bevölkerung einzurichten und sicher zu machen.
Gute Wasserqualität ist darüber hinaus ein Wert an sich – auch im Sinne des Natur- und Umweltschutzes. Wenn wir Kommunen dabei unterstützen, die Wasserqualität zu verbessern, bringt dies einen doppelten Gewinn.
Vorbild für das Programm sind zum Beispiel die in diesem Sommer eröffneten neuen Flussbäder in Paris oder das Badestellenmonitoring der Landes Berlin (https://www.berlin.de/lageso/gesundheit/gesundheitsschutz/badegewaesser/liste-der-badestellen/ ). Mit dem Programm soll auch kleineren Kommunen die Möglichkeit gegeben werden, ihren Bürgerinnen und Bürgern sicheres Baden in natürlichen Gewässern anzubieten.