Vita
Verantwortung übernehmen für die Umwelt, für Klimaschutz und Generationengerechtigkeit – das motiviert mich schon seit meiner Jugend. Bei der Schülerzeitung, in Jugendgruppen von Umweltverbänden und in unterschiedlichen Funktionen bei den Grünen habe ich mein Engagement für eine lebenswerte und gerechtere Welt seither eingebracht.
Seit September 2013 bin ich Mitglied des Deutschen Bundestages, wo ich zunächst als Sprecherin für Energiepolitik der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen über zwei Legislaturperioden die Energiewende mit vorangebracht habe. Seit Dezember 2021 bin ich stellvertretende Vorsitzende der grünen Bundestagsfraktion und koordiniere die grüne Ökopolitik der Fraktion in den Bereichen Klima, Energie, Verkehr, Bauen, Umwelt, Landwirtschaft und Tourismus.
Wie ich grüne Themen für mich entdeckte
Warum ist der Regenwald wichtig? Wie können wir die Wale schützen? Wann schaltet Deutschland seine Atomkraftwerke ab? Solche Fragen haben mich bereits als Jugendliche beschäftigt. Als Reporterin für Umweltthemen bei der Schülerzeitung wollte ich allen deutlich machen, dass sich etwas ändern muss.
Ich fand es ungerecht, dass politische Entscheidungen oft dramatische Auswirkungen für Menschen haben, die sie nicht beeinflussen können – weil sie zu jung oder noch gar nicht geboren sind oder weil sie in anderen Teilen der Welt leben.
Projekt Weltrettung
Auf die vielen ökologischen Probleme nur hinzuweisen, war mir bald nicht mehr genug. Ich wollte etwas tun: Verantwortung für die Zukunft übernehmen, Zivilcourage zu zeigen. In den Jugendorganisationen von Greenpeace, NABU und BUND traf ich auf viele Gleichgesinnte.
Gemeinsam dachten wir uns Aktionen aus, organisierten Fahrraddemos für die Energiewende. Als wir das erste Mal mit einem großen Fahrradcorso über die Autobahn fuhren, war das ein fantastisches Gefühl: Wir können die Welt auf den Kopf stellen! Jetzt war ich mir sicher: Am Projekt Weltrettung bleibe ich dran.
Wenn Wechselstimmung ansteckt
Das Jahr 1998 war für mich ein Schlüsseljahr: In Lüneburg begann ich mit dem Studium der Umweltwissenschaften. Professorinnen und Professoren lieferten neue Einblicke in ökologische und gesellschaftliche Zusammenhänge und die Diskussionen mit Mitstudierenden schärften meine Positionen in politischen Fragen. Das Stichwort Generationengerechtigkeit wurde für mich greifbarer und wichtiger.
Zugleich herrschte Aufbruchstimmung, da die Grünen zum ersten Mal in eine Regierung eintraten. Wann, wenn nicht jetzt, konnten ökologische Fragen in den Fokus der Politik rücken? Ich ließ mich anstecken, trat in die grüne Partei ein und gründete mit Freund*innen die erste grüne Hochschulgruppe an der Lüneburger Universität. Ich wurde Mitglied im Landesvorstand der Grünen Jugend Niedersachsen und später im Parteivorstand. Auch aus Gründen der Gleichberechtigung passt die Partei perfekt zu mir: Die Hälfte der Macht ist hier für Frauen.
Aus dem Hörsaal in die Kommunalpolitik
Kommunalpolitische Verantwortung übernahm ich zuerst 2002 im Lüneburger Stadtrat, 2006 im Kreistag. Die Diskussionen in meinen Uni-Seminaren inspirierten mich zu Anträgen für die kommunale Politik. Bei meinen Reden im Kreistag konnte ich mit wissenschaftlichen Vorträgen allerdings häufig nicht überzeugen. So lernte ich viel über Kommunikation und Zuspitzung. Die Kunst der Übersetzung in einfache Botschaften ist für mich als promovierte Wissenschaftlerin, die auf Fakten, Argumente und Erkenntnisse schaut und vertraut, jeden Tag gefragt.
Die richtige Politik für Mensch und Umwelt
Nachhaltigere Politik funktioniert in der Demokratie nur mit entsprechenden Mehrheiten. Ich unterhalte mich bei Veranstaltungen oder an Infoständen gerne mit den Bürgerinnen und Bürgern: Was wünschen sie sich von grüner Politik? Zuspruch und konkrete Forderungen geben den richtigen Ansporn, um den ökologischen Umbau im Großen wie im Kleinen voranzutreiben. Dazu trage ich übrigens auch ganz persönlich bei – als Ökostromkundin, Radfahrerin und Mitglied einer lokalen Gemüsegenossenschaft.
Nach neun Jahren Kommunalpolitik und neuen Erkenntnissen aus meinem Promotions-Forschungsprojekt bewarb ich mich 2013 als neue Kandidatin in Niedersachsen für den Deutschen Bundestag. Aus dem Stand holten wir in meinem Wahlkreis grüne Spitzenergebnisse.
Platz eins für Klima- und Umweltschutz
Seitdem lege ich gemeinsam mit meiner Fraktion den Finger immer wieder in die Wunde. Wir zeigen, wie man anders Politik machen kann – mit konkreten Vorschlägen zum Ausbau der Erneuerbaren Energien, einem echten Fracking-Verbot oder mit unserem Aktionsplan für eine faire und nachhaltige Energieversorgung im Gebäudebereich. In den Ausschüssen und im Parlament scheue ich keine Auseinandersetzung mit denen, die auf der Bremse stehen. Denn bei Klima- und Umweltschutz haben wir keine Zeit mehr zu verlieren.
Lebenslauf
Mitgliedschaften und Ämter im Bundestag
In der 20. Wahlperiode (ab Oktober 2021):
- Stellvertretende Vorsitzende der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
In der 19. Wahlperiode (Oktober 2017 bis September 2021):
- Sprecherin für Energiepolitik der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
- Ordentliches Mitglied im Ausschuss für Wirtschaft und Energie
- Stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit
- Vorstandsmitglied im fraktionsübergreifenden Parlamentskreis Energieeffizienz
In der 18. Wahlperiode (Oktober 2013 bis September 2017):
- Sprecherin für Energiepolitik der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
- Ordentliches Mitglied im Ausschuss für Wirtschaft und Energie
- Stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit
- Vorstandsmitglied im fraktionsübergreifenden Parlamentskreis Energieeffizienz
- Stellvertretendes Mitglied der Kommission Lagerung hoch radioaktiver Abfallstoffe gemäß § 3 Standortauswahlgesetz (2014 bis 2016).
Beruflicher Werdegang +
seit Oktober 2013
Mitglied des Deutschen Bundestages
Jan – Okt 2013
Leiterin des Fachgebiets Energieeffizienz im Umweltbundesamt
Nov 2006 – Dez 2012
Wissenschaftliche Angestellte im Umweltbundesamt
Mai 2005 – Nov 2006
Kreisgeschäftsführerin Bündnis 90/Die Grünen, Kreisverband Lüneburg
Ausbildung +
2008 – 2012
Promotion „Energieeffizienzpolitik als Beitrag zum Klimaschutz. Analyse der Umsetzung der EU-Gebäude-Richtlinie in Deutschland (Bereich Wohngebäude)“, Uni Lüneburg (Stipendium der Heinrich Böll Stiftung), Abschluss Dr. phil.
1998 – 2005
Studium Dipl.-Umweltwissenschaften, Universität Lüneburg
Kommunalpolitik +
ab November 2021
Ratsfrau im Stadtrat Lüneburg
2006 – 2011
Abgeordnete im Kreistag Lüneburg
2002 – 2006
Ratsfrau im Stadtrat Lüneburg
Parteigremien +
Oktober 2016 bis Oktober 2021
Mitglied im Ortsvorstand Lüneburg
seit Oktober 2013
Mitglied im Parteirat von Bündnis 90/Die Grünen Niedersachsen
2005 – 2007
Mitglied im Parteirat von Bündnis 90/Die Grünen Niedersachsen