Südafrikanische UmweltaktivistInnen wollen Erneuerbare statt Kohle

28. September 2016
Julia Verlinden mit UmweltaktivistInnen aus Südafrika. Foto: Büro Verlinden

Die zwei südafrikanischen AktivistInnen Matthews Hlabane und Caroline Ntaopane setzen sich seit Jahren für die Rechte der vom Kohlesektor betroffenen Bevölkerung in Südafrika ein. Sie kämpfen gegen Korruption und für lokale Alternativen zur Kohle. „Der Bau von Kohlekraftwerken ist ein Verbrechen“, sagte Hlabane im Gespräch mit Julia Verlinden in Berlin. Im Rahmen einer von Misereor und der Koordinationsstelle Südliches Afrika (KOSA) organisierten Reise suchten die AktivistInnen den Dialog mit deutschen PolitikerInnen.

Den AktivistInnen ist es ein besonderes Anliegen, eine starke grüne Bewegung in Südafrika auf den Weg zu bringen. Sie wollen ein Umdenken in der Politik herbeiführen und den politischen Willen für erneuerbare Energien schaffen. Dafür suchten sie den Austausch mit den Grünen in Deutschland.

Südafrika gewinnt 90 Prozent seiner Energie aus Kohle, die Erneuerbaren befinden sich noch in der Anlaufphase. Die südafrikanische Regierung rechtfertigt die Verbrennung von Kohle vor allem damit, dass sie dadurch der schwarzen Bevölkerung Zugang zu Energie verschafft. Allerdings zeigt sich, dass benachteiligte Menschen im Umfeld von Kohleminen und -kraftwerken nur selten an das Stromnetz angeschlossen sind.

Der Kohleabbau verseucht Flüsse und das Grundwasser, belastet die Luft mit Schadstoffen und führt zu Atemwegserkrankungen. Häufig erfolgen für den Bau von Kohleminen Umsiedlungen und Agrarland, das zur Ernährungssicherung gebraucht wird, wird zerstört.

Auch deutsche Akteure tragen Mitverantwortung für Umweltzerstörung und die Verletzung grundlegender Menschenrechte auf Wasser, Gesundheit und Wohnen in Südafrika, da sie am Bau und der Finanzierung von Kohlekraftwerken beteiligt sind.

Mehr dazu in der Misereor Studie „Wenn nur die Kohle zählt“