RWE muss Abholzung des Hambacher Waldes umgehend beenden

27. November 2017
Foto: Hambacher Forst, was bleibt von glasseyes view, (CC BY-SA 2.0)

Nachdem am vergangenen Freitag das Verwaltungsgericht Köln die Klage des Bunds für Umwelt und Naturschutz Deutschland gegen ein Abholzen des Hambachers Forsts durch RWE abgewiesen hat, wurde am heutigen Montag im nicht besetzten Teil des Waldes im Gebiet des Braunkohltagebaus Hambach mit Baumfällungen begonnen. Dazu erklärt Julia Verlinden, grüne Bundestagsabgeordnete für Lüneburg und Lüchow-Dannenberg und Energieexpertin in der grünen Bundestagsfraktion:

RWE schafft Tatsachen und zerstört unwiederbringlich ein zehntausende Jahre altes und naturnahes Waldgebiet im Rheinischen Braunkohlerevier. Und das, obwohl die Fläche nach der Abschaltung von Kohlekraftwerken gar nicht mehr zur Kohleförderung benötigt wird. Erst kürzlich hatten der Energiekonzern und die schwarz-gelbe NRW-Landesregierung noch ein Vergleichsangebot des Gerichts zurückgewiesen. Das Gericht hatte vorgeschlagen, die Rodungen auszusetzen, bis in Berlin über einen Kohleausstieg entschieden ist.

Sollte die kommende Bundesregierung die Abschaltung von Kohlekraftwerken mit einer Leistung von 7 Gigawatt umsetzen, wie von CDU/CSU in den Jamaika-Sondierungen angeboten, wäre die Ausdehnung der Tagebaue obsolet. Damit wäre auch die weitere Rodung des Hambacher Waldes völlig überflüssig.

Auf der Bundesdelegiertenkonferenz von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN haben wir RWE und die schwarz-gelbe Landesregierung aufgefordert, die Rodungen auszusetzen. Ein Stopp der Rodungen wäre auch ein wichtiges Signal der Deeskalation im Großkonflikt um die weitere Kohleförderung. Stattdessen zeigt der Energiekonzern durch sein Agieren, dass er den Wunsch der Mehrheit der Bevölkerung nach dem Ausstieg aus der Kohleverstromung nicht ernst nimmt und stellt sich mit dieser Dinosauriertechnologie gegen den Klimaschutz.