Regierungsentwurf für Steuerbonus lässt Klimalücke

16. Oktober 2019
Bundestagskuppel Vogelperspektive
©Claudio Schwarz/unsplash

Zum heutigen Kabinettsbeschluss über die steuerliche Förderung für die energetische Sanierung von Gebäuden erklärt Julia Verlinden, Sprecherin für Energiepolitik:

„Energetische Sanierung von Wohneigentum steuerlich zu fördern, ist zwar richtig und überfällig. Doch die Bundesregierung lässt eine große Klimalücke in ihren Plänen. Weder schließt die Koalition mit ihrem Entwurf die Förderung neuer Öl- oder Gasheizungen aus, noch bindet sie die steuerliche Förderung an konkrete CO2- oder Energieeinsparung. Es darf aber kein Steuergeld ohne verbindlichen Klimanutzen eingesetzt werden. Deshalb sollen nach unseren Vorstellungen unabhängige Energieberater oder -experten die Sanierungsmaßnahmen bewerten, wie das jedes Programm der KfW bereits heute vorsieht.

Mit dem Steuerbonus und weiteren Maßnahmen im Gebäudebereich muss die Regierung die richtigen Weichen stellen, um teure Fehlinvestitionen zu vermeiden. Jeder Euro, der heute noch in Wärme auf Öl- oder Erdgasbasis investiert wird, kostet dreifach: Geld für künftige Klimaschäden, Strafzahlungen an die EU wegen verpasster Klimavorgaben und erneute Investition in den nächsten beiden Jahrzehnten – dann in Erneuerbare und effiziente Wärme."