Personalmangel bei neuer Endlagersuche – Umweltausschuss des Bundestages informiert sich über Fortschritte bei der Endlagersuche

4. Juli 2017
Bundestagskuppel Vogelperspektive
©Claudio Schwarz/unsplash

Bis zum Ende der nächsten Legislaturperiode werde es wohl dauern, bis die Teilgebiete für die weitere Endlagersuche festgelegt werden, so die ehemalige Staatssekretärin im Umweltministerium und heutige Geschäftsführerin der BGE (Bundesgesellschaft für Endlagerung mbH) Ursula Heinen-Esser. Ihre Gesellschaft hat genauso wie das neue Bundesamt für kerntechnische Entsorgungssicherheit (BfE) Personalsorgen. Der Markt an kompetenten Mitarbeitern ist begrenzt und auch das unabhängige Nationale Begleitgremium (NBG) unter Leitung von Prof. Dr. Klaus Töpfer fischt im gleichen Teich und sucht ebenfalls noch kompetente Mitarbeiter. Personalaufbau ist dann auch zurzeit die Haupttätigkeit bei der neuen Endlagersuche.

Nächster Schritt der Suche ist, von den geologischen Landesämtern möglichst vergleichbare Daten zu bekommen, um Sicherungsgebiete festzulegen, für die dann vorerst die „Veränderungssperre“ gilt, die potentielle Endlagerstandorte vor Beschädigung schützen soll. Problematisch sieht es derzeit noch mit geologischen Daten von Firmen aus, denn die geplanten Datenerhebungsregelungen im Lagerstättengesetz, was Firmen zur Herausgabe von Daten verpflichtet, wurde von der Großen Koalition nicht mehr in das parlamentarische Verfahren eingebracht, geschweige denn im Bundestag verabschiedet. So hofft Heinen-Esser jetzt auf die freiwillige Herausgabe von Daten privater Bohrfirmen.

Die hiesige Bundestagsabgeordnete der Grünen Julia Verlinden sagt: „Es ist wichtig, dass möglichst viele Daten zur Verfügung stehen, um das Endlager finden zu können, das am wenigsten unsicher ist. Dabei dürfen aber nicht automatisch diejenigen Standorte bei der Endlagersuche in die engere Wahl kommen, über die mehr Daten zu Verfügung stehen, sondern fehlende Daten für andere Standorte müssen nacherhoben werden. Und alle Gebiete, über die man noch wenig weiß, müssen so lange effektiv vor Veränderungen gesichert werden, bis klar ist, ob sie als Endlager in Frage kommen oder nicht.“

Auch Töpfer ist wichtig, dass das Nationale Begleitgremium unabhängig alle Daten der Landesämter und des Bundesamtes für Geologie und Rohstoffe bekommt. Dies wurde ihm vom Ministerium zugesichert.