Neufassung der EU-Gebäuderichtlinie setzt richtiges Signal

20. Dezember 2017

Zur Einigung zwischen EU-Kommission, Ministerrat und EU-Parlament auf eine Neufassung der EU-Gebäuderichtlinie erklärt Julia Verlinden, Bundestagsabgeordnete von Bündnis 90/Die Grünen und Energieexpertin:

„Die gestern vereinbarte Neufassung der EU-Gebäuderichtlinie ist ein starkes Signal, dass im Gebäudebereich viel mehr passieren muss. Das gilt insbesondere für Deutschland, wo die energetische Sanierung viel zu langsam vorankommt. Die Mitgliedstaaten müssen nun verbindliche Langzeitstrategien und konkrete Maßnahmen für die Sanierung ihres Gebäudebestandes erarbeiten. Außerdem verlangt die EU künftig messbare Indikatoren, die Fortschritte bei der Energieeffizienz der Gebäude belegen. Das kann zum Beispiel der maximale Energieverbrauch pro Quadratmeter sein oder auch die Sanierungsrate.

Bisher konnte die Bundesregierung nicht mal eine Antwort darauf geben, wie sie die Sanierungsquote in Deutschland überhaupt definiert – geschweige denn, wie hoch sie liegt. Auch den von der EU längst geforderten Niedrigstenergie-Standard für Neubauten hat die Regierung noch immer nicht festgelegt. Dieser muss zukunftsorientiert sein und dem KfW Effizienzhaus 40 entsprechen.

Die nächste Bundesregierung muss das Gebäude-Thema schnell und beherzt anpacken, damit Deutschland seinen gesamten Gebäudebestand bis 2050 auf das von der EU geforderte minimale Energieverbrauchsniveau bringt. Wir Grüne haben mit unserem Aktionsplan Faire Wärme bereits einen umfassenden Instrumentenkasten für die sozial gerechte Energiewende im Wärmesektor vorgelegt.“

Aktionsplan Faire Wärme der grünen Bundestagsfraktion