Neues Gebäudegesetz: Energieverschwendung bleibt Standard

30. Oktober 2020
Bundestagskuppel Vogelperspektive
©Claudio Schwarz/unsplash

Zum Inkrafttreten des Gebäudeenergiegesetzes am 1. November erklärt Julia Verlinden, Sprecherin für Energiepolitik:

„Die Regierung macht mit dem neuen Gesetz Energieverschwendung in Gebäuden zum Standard. Es ist mir ein Rätsel, wie die Koalition der EU-Kommission erklären will, dass Neubauten in Deutschland weiterhin umgerechnet sechs Liter Heizöl pro Quadratmeter und Jahr zum Heizen benötigen dürfen, obwohl die EU-Richtlinie einen Energieverbrauch von ‚beinahe null‘ vorschreibt. Das Gesetz bleibt damit weit hinter dem Stand der Technik zurück.

Auch der Anteil Erneuerbarer Energien in der Wärmeversorgung wird sich mit diesem Gesetz nicht angemessen erhöhen. Es fehlen klare Regeln für den Einsatz von Erneuerbaren Energien in bestehenden Gebäuden ebenso wie in Wärmenetzen. Mit diesem Gebäudeenergiegesetz hat sich die Regierung von den Klimazielen im Gebäudebereich endgültig verabschiedet.

Nachhaltige Bau- und Dämmstoffe, zeitgemäße Effizienzstandards und mehr Erneuerbare Energien sind das Gebot der Stunde. Dann kann der Gebäudebestand in Deutschland binnen zweier Jahrzehnte klimaneutral werden – mit allen positiven Wirkungen für Klima und Verbraucher*innen.“

Die grüne Bundestagsfraktion hat in ihrem Entschließungsantrag zum Gesetzentwurf der Regierungskoalition konkrete Vorschläge für ein klimagerechtes und wirksames Gebäudeenergiegesetz formuliert.