Anlässlich der Debatte im Bundestag zur sogenannten Milchkrise erklärt Julia Verlinden, grüne Bundestagsabgeordnete für Lüneburg und Lüchow-Dannenberg:
Seit dem Wegfall der Milchquote vor etwas mehr als einem Jahr hat ein dramatischer Verfall der Erzeugerpreise auf unter 20 Cent pro Liter Milch stattgefunden. Schuld daran ist die Mengensteigerung in zahlreichen europäischen Ländern in den letzten Monaten – bei stagnierenden Absatzmärkten. Ein Ende der Krise ist aufgrund der weiterhin steigenden Milchmengen nicht in Sicht. Auch Deutschland hat an dieser Entwicklung einen wesentlichen Anteil. Das Ergebnis ist eine traurig hohe Zahl von bundesweit über 3200 Betrieben, die im letzten Jahr aufgeben mussten.
Eine wirkliche Lösung der Milchkrise bleibt Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt auch nach seinem Milchgipfel schuldig. Die versprochenen 100 Mio. Euro plus X werden nun mit der Gießkanne verteilt und bleiben ohne Bindung an eine Mengenreduzierung wirkungslos. Wir brauchen deshalb Soforthilfen für die Betriebe, die mit ihrer Menge runtergehen. Das könnte jeder Milchbetrieb in Anspruch nehmen und umsetzen. Das käme sofort an und würde direkt wirken.
Wir Grüne wollen nicht weiter zuschauen, sondern die bäuerliche Landwirtschaft und damit den ländlichen Raum und seine Kultur stärken. Ohne ein Gegensteuern werden noch viele weitere Betriebe aufgeben müssen und sich die Zahl der Milchbäuerinnen und Milchbauern in den nächsten fünf Jahren halbieren.
Den Antrag der grünen Bundestagsfraktion finden Sie hier: „Bäuerliche Milchviehhaltung eine Zukunft geben – Milchmenge jetzt begrenzen“