LNG-Terminal Goldboro: Keine Unterstützung für den Import von gefracktem Erdgas!

11. September 2018

Zur Antwort der Bundesregierung auf ihre Frage nach staatlichen Finanzgarantien und der Rolle der KFW-IPEX Bank für ein LNG-Terminal in Kanada sagt Julia Verlinden, Sprecherin für Energiepolitik der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen:

"Wenn die Bundesregierung oder staatliche Banken wie die KfW sich an der Finanzierung neuer Erdgas-Infrastruktur beteiligen, befeuern sie damit die weltweite Klimakrise. Das widerspricht allen internationalen Vereinbarungen zum Klimaschutz. Fracking-Gas aus Nordamerika gefährdet und bedroht außerdem massiv Wasser, Umwelt und Lebensraum der Menschen in den betroffenen Regionen.

Fracking ist eine Risikotechnologie zur Verlängerung des fossilen Zeitalters. Dafür darf es keine öffentlichen Gelder geben. Um die Klimakrise wirksam zu begrenzen, müssen Erdgas, Erdöl und Kohle im Boden bleiben. Das heißt, wir müssen den Energieverbrauch reduzieren und auch Erdgas durch andere, erneuerbare Energiequellen ersetzen.“

Hintergrund:

Goldboro liegt in der kanadischen Provinz Nova Scotia an der Ostküste des Landes. Die kanadische Energiefirma Pieridae Energy will künftig bis zu 10 Millionen Tonnen Gas pro Jahr über ein neues LNG-Terminal in Goldboro exportieren. Das deutsche Unternehmen Uniper verspricht eine garantierte jährliche Abnahme von 4,8 Millionen Tonnen für die nächsten 20 Jahre. Dieses Geschäft soll durch die Bundesregierung über einen ungebundenen Finanzkredit (UFK) über bis zu 4 Milliarden US-Dollar abgesichert werden.

Über das LNG-Terminal würde gefracktes Erdgas nach Deutschland exportiert werden. Das ist nicht nur vor dem Hintergrund der Ablehnung von Fracking in Deutschland problematisch, es schadet auch dem Klimaschutz und trifft vor Ort in Kanada auf erheblichen Widerstand von Umweltgruppen und Indigenen. Das Erdgas soll unter anderem in der Provinz New Brunswick mittels Fracking gewonnen werden. Dort gibt es jedoch bisher ein Moratorium, das Fracking untersagt.

Ein gemeinsamer Protestbrief von Indigenen und Umweltgruppen aus Kanada und Deutschland wurde an die Deutsche Bundesregierung geschickt. 

Auch Spiegel-online hat über das Projekt berichtet: Deutsche Exportbank hilft umstrittenem LNG-Projekt