„Vorbild sein – beim Energiesparen und bei der Umstellung auf Erneuerbare Energien!“ So lautete der Appell von Julia Verlinden bei der Diskussionsrunde des Lauenburger Ortsverbandes von Bündnis 90/Die Grünen. Die energiepolitische Sprecherin der grünen Bundestagsfraktion erläuterte auf der Veranstaltung „Klimaschutz in Lauenburg – so geht das!“, wie weit der Klimawandel vorangeschritten ist und welche Maßnahmen umgesetzt werden müssen, um diese Entwicklung zu stoppen. Anschließend berichtete Isa Reher, die Klimaschutzmanagerin des Kreises Stormarn, den knapp 40 Zuhörern, wie man ein Klimaschutzkonzept in der Praxis entwickelt.
Julia Verlinden erläuterte, wie sich die Klimakrise – Klimawandel ist für sie ein zu harmloser Begriff – bereits heute zeigt: Rasanter Anstieg der CO2-Emissionen, Erderwärmung, schmelzende Gletscher und Polkappen, zunehmende Naturkatastrophen. Daher fordern die Grünen „100 Prozent Erneuerbare Energien“. Eine von der grünen Bundestagsfraktion in Auftrag gegebene Studie zeigt, dass dies für den Stromsektor schon in 20 Jahren möglich ist.
Abschließend betonte sie, wie wichtig kommunale Klimaschutzpolitik ist. „Vor Ort lassen sich viele Maßnahmen umsetzen. Wer beim Energiesparen und bei der Umstellung auf erneuerbare Energien Vorreiter ist, kann Freunde, Nachbarn und Mitbürger zum Mitmachen animieren.“
Isa Reher, die seit 1996 Klimaschutzmanagerin des Kreises Stormarn ist, ging auf praktische Möglichkeiten zur Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen in Lauenburg ein. Sie betonte, wie wichtig es ist, möglichst viele Bürger bei der Aufstellung des Klimaschutzkonzepts zu beteiligen: „Nur mit Überzeugungsarbeit ist es zu schaffen, dass viele Maßnahmen von privater und öffentlicher Seite umgesetzt werden.“
Isa Reher erläuterte, wie wichtig ein Klimaschutzmanager ist, der das Thema kontinuierlich vorantreiben kann. In Lauenburg wird in den nächsten Monaten ein Klimaschutzkonzept erstellt, danach wird die Stadtvertretung entscheiden, ob ein Klimaschutzmanager eingestellt wird. Derzeit stehen die Chancen gut: Für eine Konsolidierungskommune wie Lauenburg gibt es Bundeszuschüsse von 91 Prozent, der Eigenanteil der Stadt lässt sich durch Energiesparmaßnahmen schnell wieder hereinholen. So ist dem Klimaschutz ebenso geholfen wie der Stadtkasse.
Brika Üffink, Sprecherin des grünen Ortsverbands, erklärte abschließend, dass die Lauenburger Grünen diesen Prozess aktiv vorantreiben werden und lud die anderen Parteien zum Mitmachen ein, um gemeinsam etwas für den Klimaschutz vor Ort zu erreichen.