Keinen Brennstoff für belgische Atomkraftwerke!

23. September 2016
Bundestagskuppel Vogelperspektive
©Claudio Schwarz/unsplash

Sowohl die Bundesumweltministerin als auch die Landesregierungen der Bundesländer, die bei einem Unfall am stärksten betroffen wären, haben die Abschaltung der grenznahen Atomkraftwerke in Belgien gefordert. Dem wurde bisher nicht gefolgt.

Seit 2012 sind bei den belgischen Atomkraftwerken Doel 3 und Tihange 2 zahlreiche Risse im Reaktordruckbehälter festgestellt worden. Nach mehreren Untersuchungen beschloss die belgische Atomaufsichtsbehörde, die beiden Reaktoren ab Dezember 2015 wieder weiter zu betreiben.

Da die für den Betrieb dieser belgischen Atomkraftwerke notwendigen Brennelemente aus der Deutschen Urananreicherungsanlage in Gronau und der Brennelementefabrik in Lingen kommen, hat Julia Verlinden zusammen mit ihren Kolleginnen und Kollegen der grünen Bundestagsfraktion den Antrag im Bundestag gestellt, die Brennstofflieferungen für die belgischen Atomkraftwerke zu stoppen.

Der Antrag gilt ebenso für die grenznahen und mit ähnlichen Problemen behafteten Atomreaktoren Beznau und Leibstadt in der Schweiz sowie Fessenheim und Cattenom in Frankreich.

Julia Verlinden betont zu diesem Antrag: „Wenn es die Bundesregierung ernst meint mit dem Schutz der grenznahen Bevölkerung, dann darf sie nicht nur die Abschaltung der Atomkraftwerke von Belgien fordern, sondern muss auch den legalen Weg nutzen und die Ausfuhr von Brennelementen für diese Reaktoren stoppen. Der Export gefertigter Brennelemente und deren Nutzung in den Atomkraftwerken Doel, Tihange sowie Fessenheim, Cattenom, Beznau und Leibstadt trägt direkt zur Sicherheitsgefährdung Deutschlands bei.“