Hindernisse für die Energiewende in Slowenien

29. September 2016
Julia Verlinden mit slowenischen Abgeordneten. Foto: Büro Verlinden

Auf Einladung der Deutsch-Slowenischen Parlamentariergruppe war eine slowenische Delegation zu Besuch in Berlin. Die slowenischen Abgeordneten tauschten sich u.a. mit dem Ausschuss für Wirtschaft und Energie aus, dabei war Julia Verlinden als Stellvertreterin der Grünen Bundestagsfraktion vertreten.

Slowenien erzeugt seinen Strom hauptsächlich aus Kernkraft, fossilen Brennstoffen und Wasserkraft. Das Land besitzt zusammen mit Kroatien ein Atomkraftwerk, das bald durch den Bau eines zweiten Blocks erneuert werden soll. Ein Ausstieg aus der Kernkraft ist daher in Slowenien nicht absehbar. In Deutschland dagegen ist der Atomausstieg bis 2022 geplant.

Von deutscher Seite wurde betont, dass der Atomunfall von Fukushima zwar der Auslöser für den Atomausstieg war. Der eigentliche Grund für den Ausstieg liegt aber darin, dass es weltweit keine Lösung für die Endlagerung von Atommüll gibt. Aus Verantwortung für nachfolgende Generationen kann Kernkraft deshalb keine Zukunftsoption sein.

Als Problem für das Ausbleiben von Erneuerbaren Energien sieht die slowenische Regierung das fehlende Interesse inländischer Investoren. In Slowenien gibt es bisher zwei Windkraftanlagen und eine starke Umweltschutzbewegung, die sich gegen den Bau weiterer Windräder einsetzt. Für eine erfolgreiche Einführung von Erneuerbaren Energien rät der deutsche Energieausschuss zu einem transparenten Plan, der vor allem Bürgerinnen und Bürger in die Diskussionen einbezieht.

Mit ca. 2 Millionen Einwohnern zählt Slowenien zu den kleinsten Ländern der EU. Das Land unterhält enge Handelsbeziehung mit Deutschland und ist daran interessiert, wie Deutschland es geschafft hat die Energiewende einzuleiten.