Grüne: Neues Kohlekraftwerk nicht nur klimaschädlich – auch gesundheitsgefährdend

19. Mai 2014

Die Stader Grünen, die sich gegen den Neubau eines Kohlekraftwerks bei Dow Chemical einsetzen, bekommen Rückendeckung aus Berlin: Die Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen hatte eine Studie in Auftrag gegeben, um die Emissionen deutscher Kohlekraftwerke zu bewerten. Das Ergebnis ist alarmierend: Die meisten deutschen Kohlekraftwerke emittieren mehr Quecksilber als nach den US-amerikanischen Grenzwerten erlaubt – sie müssten sofort vom Netz genommen werden.

Dr. Julia Verlinden, energiepolitische Sprecherin der Grünen Bundestagsfraktion, die aus ihrem Regionalbüro in Lüneburg auch den Kreis Stade betreut, legte die Studie am Dienstag bei ihrem Besuch im Landkreis Stade den Stader Grünen vor. Sie betont: „Die USA – sonst wahrlich kein Hort des Umweltschutzes – haben strengere Quecksilber-Grenzwerte als Deutschland. Die Bundesregierung muss endlich handeln: Neben dem Klimaschutz sind die Gesundheit und volkswirtschaftliche Folgekosten weitere Gründe, weshalb in Deutschland keine neuen Kohlekraftwerke gebaut und die alten abgeschaltet werden sollten. Wir müssen viel stärker auf den Ausbau der Erneuerbaren und mehr Energieeffizienz setzen. Ein Ausbremsen der Energiewende – wie derzeit von Minister Gabriel betrieben – können wir uns klimapolitisch und ökonomisch nicht erlauben.“

Elke Twesten, grüne Landratskandidatin und Mitglied des Landtages: „Gesundheit muss absoluten Vorrang haben. Das Ergebnis der Studie ist ein Armutszeugnis für die schwarz-rote Bundesregierung, die hier auf Kosten der Gesundheit von Mensch und Natur nicht handelt.“

Angela Heinssen, Kreisvorstand der Grünen: “Wir wollen in Stade keine Kohlekraftwerke, von denen durch Quecksilber-Emissionen erhebliche Gesundheitsrisiken vor allem für Schwangere und in weiterer Folge für Föten, Säuglinge und Kleinkinder ausgehen, wie die aktuelle Studie zeigt. Gerade in Stade haben wir die wissenschaftlichen und technischen Möglichkeiten einer viel besseren Alternative: Eine Energiewende mit erneuerbaren Energien und modernen Speichermöglichkeiten!”

Bei der Verbrennung von Kohle entsteht CO2, zentraler Verursacher des Klimawandels. Außerdem werden große Mengen Stickoxide, Schwefeldioxid, Staub und Feinstaub sowie toxische und krebserregende Schwermetalle freigesetzt.

Studie:  http://www.gruene-bundestag.de/themen/energie/kohlekraftwerke-und-quecksilber_ID_4391592.html