Grüne fordern Sofortprogramm für mehr Pflegekräfte

22. Januar 2018
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Der Personalmangel in der Alten- und Krankenpflege ist weiterhin gravierend: Freie Stellen für Fachkräfte können über Monate nicht besetzt werden, frisch ausgebildete Pflegerinnen und Pfleger suchen sich wegen hoher Arbeitsbelastung andere Tätigkeitsfelder. Auch der Krankenstand in den Pflegeberufen ist überdurchschnittlich hoch.

„Pflegekräfte müssen dringend entlastet werden. Wir Grüne fordern deshalb ein Sofortprogramm, mit dem je 25.000 zusätzliche Pflegestellen in Krankenhäusern und Altenpflege geschaffen bzw. gefördert werden können. Der Bund sollte das Sofortprogramm mit insgesamt 2,5 Mrd. Euro finanzieren“, sagt Julia Verlinden, grüne Bundestagsabgeordnete für Nordost-Niedersachsen. Der Vorschlag der Grünen sieht vor, in der Altenpflege zusätzliche Pflegekräfte mit tarifgerechter Entlohnung zielgerichtet zu fördern. Hinzu kommen Maßnahmen wie eine Ausbildungsoffensive, ein Wiedereinstiegsprogramm, bessere Gesundheitsvorsorge für die Beschäftigten sowie umfassende Weiterqualifizierung. „Die notwendigen Gelder für diesen Bereich sollte die Bundesregierung aus dem bisherigen Pflegevorsorgefond nehmen“, schlägt Verlinden vor.

In Krankenhäusern müsse die Regierung mit einem verbindlichen Bemessungsinstrument für eine angemessene Pflegepersonalausstattung sorgen. Der Personalschlüssel müsse sich dabei am individuellen Pflegebedarf der Patientinnen und Patienten orientieren. Zusätzliches Personal und angemessene Bezahlung sollten aus Mitteln des Bundes gefördert werden. Verlinden: „Fraktionsübergreifend sind viele Abgeordnete der Überzeugung, dass dringend etwas für die Verbesserung der Pflege getan werden muss. Die Bundesregierung sollte deshalb nicht länger abwarten.“

Antrag "Sofortprogramm für mehr Pflegepersonal im Krankenhaus" der Bundestagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN.

Antrag "Sofortprogramm für mehr Personal in der Altenpflege" der Bundestagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN.