Zum heutigen Equal Pay Day erklärt Dr. Julia Verlinden, grüne Bundestagsabgeordnete für Nordostniedersachsen:
„Frauen verdienen in Deutschland im Schnitt immer noch 21 Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen. Damit gehört die Lohnlücke zwischen Männern und Frauen in Deutschland seit Jahren zu den größten in Europa. Daran hat sich bisher nichts geändert, obwohl von Jahr zu Jahr immer mehr Frauen bessere Ausbildungen und Abschlüsse haben.
Die Bundesregierung muss dringend mehr tun, um die berufliche Situation und die Bezahlung von Frauen zu verbessern. Dazu gehört z.B., soziale Berufe deutlich aufzuwerten. Denn hier arbeiten hauptsächlich Frauen und diese Jobs sind generell schlechter bezahlt. Zudem arbeiten Frauen häufiger in Teilzeit oder in Minijobs. Das liegt auch an fehlenden Angeboten zur Kinderbetreuung und einem Einkommenssteuerrecht, das ungleiche Arbeitsteilung in der Partnerschaft attraktiv macht. Das sind alles Faktoren, die eine Lohngerechtigkeit zwischen Frauen und Männern in weite Ferne rücken lassen.
Zusätzlich zu Reformen in den genannten Bereichen ist es höchste Zeit, ein effektives und wirksames Gesetz auf den Weg zu bringen, das Frauen finanzielle Gerechtigkeit bringt. Denn auch nach einem Jahr Entgelt-transparenzgesetz der schwarz-roten Bundesregierung ist der Unterschied zwischen der Bezahlung von Mann und Frau unverändert groß. Das Gesetz entpuppt sich damit als Luftnummer. Nur eine verbindliche Überprüfung aller Lohnstrukturen und Tarifverträge hilft gegen ungerechte Bezahlung von Frauen.“