Drei Milliarden für fossile Gasheizungen

15. September 2021

Julia Verlinden hat die Bundesregierung gefragt, wie viel Steuergeld in der zu Ende gehenden Wahlperiode in die Förderung neuer Gasheizungen geflossen ist. Die Antwort der Bundesregierung (210908_Antwort-BReg_SF_Verlinden_Foerdermittel-Gasheizungen-19te-WP) listet auf:

  • Gesamtfördersumme für rein fossile Gasheizungen (2018 bis 2019): 2,26 Mrd. €
  • Gesamtfördersumme für Hybridheizungen + renewable ready (2020 bis 2021): 0,8 Mrd €

Insgesamt betrug die Fördersumme für Gasheizungen in dieser Wahlperiode damit über drei Milliarden Euro. Dabei sind Gasheizungen, die als Bestandteil von geförderten Neubauten oder Komplettsanierungen eingebaut wurden, noch nicht einmal einberechnet.

Klima- und wirtschaftspolitisch falsch

Für Julia Verlinden, Sprecherin für Energiepolitik der grünen Bundestagsfraktion, steht die Förderung im Gegensatz zu Klimaschutzzielen und wirtschaftlicher Vernunft:

„Die Schwarz-rote Bundesregierung hat auch in dieser Wahlperiode noch Steuer-Milliarden in die Förderung fossiler Heiztechnik gesteckt, obwohl der Pariser Klimaschutzvertrag längst beschlossen war. Statt die Fördermittel klar auf Klimaschutz und Erneuerbare Energien auszurichten, wurde das Heizen mit klimaschädlichem Gas in deutschen Häusern und Wohnungen so für weitere 20 Jahre zementiert.

Das ist nicht nur klimapolitisch unverantwortlich, sondern auch wirtschaftspolitischer Unsinn. Bei den geförderten Gasbrennwertheizungen handelt es sich um eine längst ausgereifte, marktgängige Technik. Wertvolles Steuergeld dafür auszugeben, führt zu reinen Mitnahmeeffekten.“

Hybrid-Förderung reicht nicht

„Auch die Umstellung der Förderung auf Hybridheizungen Anfang 2020 ist keineswegs klimagerecht. Bei Hybridheizungen ist lediglich ein Mindestanteil an Erneuerbarer Energie von 25% vorgesehen. Klimaneutralität schaffen wir aber nicht, wenn wir in Trippelschritten vorangehen und weiterhin drei Viertel des Wärmebedarfs mit fossilem Erdgas decken.

Wir müssen mit großen Schritten vorankommen, um die drohenden Kipppunkte unserer Ökosysteme zu verhindern. Im Gebäudebereich schaffen wir das mit Sanierungsfahrplänen und zielgerichteter Förderung für Eigentümer*innen, die ihre Häuser schrittweise klimaneutral machen. Das ist die Lösung für klimagerechte Modernisierung. Milliarden für Gasheizungen sind das Gegenteil.“