Bundesregierung will Forschung zu Risiken der Erdgasförderung nicht unterstützen

8. Juni 2017
Bundestagskuppel Vogelperspektive
©Claudio Schwarz/unsplash

Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf meine schriftliche Frage zur Erforschung von Umwelt- und Gesundheitsrisiken durch die Erdgasförderung hervor.

Nicht nur in Niedersachsen, auch in den ostdeutschen Ländern gibt es erhebliche Altlasten der Erdgasindustrie wie Bohrschlammgruben. Es ist absolut unverantwortlich, dass die Bundesregierung trotz nachgewiesener Bodenverschmutzungen in Erdgasfördergebieten und der auffälligen Häufung von Krebsfällen im Landkreis Rotenburg keine eigenen Anstrengungen zur Erforschung der Zusammenhänge unternehmen will.

Die Bundesregierung hat in ihrem Haushalt Mittel vorgesehen, um Probebohrungen für Schiefergas-Fracking wissenschaftlich zu begleiten. Die Erforschung von Fracking zur kommerziellen Nutzung will die Regierung also finanziell unterstützen. Bei der Erforschung von Umwelt- und Gesundheitsrisiken macht sie sich dagegen einen schlanken Fuß und schiebt die Verantwortung allein auf die Bundesländer ab. Das ist Politik für die Erdgasindustrie und nicht für die Menschen.

Die gesetzlichen Regelungen zur Erdgasförderung im Bergrecht werden auf Bundesebene festgelegt. Doch es scheint nicht im Interesse der Bundesregierung zu sein, Risiken dieser Rohstoffförderung auch aus der Vergangenheit besser abschätzen und bewerten zu können, um für die Zukunft kluge Entscheidungen zu treffen.