Bundesregierung bei Ursachenforschung zu erhöhten Krebsraten und Fracking tatenlos

19. Februar 2016
Bundestagskuppel Vogelperspektive
©Claudio Schwarz/unsplash

Zur Antwort auf die Kleine Anfrage zu neuen Erkenntnissen und Plänen der Bundesregierung über den Einsatz der Fracking-Technik in Deutschland erklären Dr. Julia Verlinden, Sprecherin für Energiepolitik der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen und Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis Lüneburg und Lüchow-Dannenberg und Peter Meiwald, Sprecher für Umweltpolitik von Bündnis 90/Die Grünen und Bundestagsabgeordneter für Oldenburg und das Ammerland:

„Trotz neuer Erkenntnisse zu erhöhten Krebsraten bei Kindern und Jugendlichen in Erdöl- und Erdgas-Fördergebieten in Niedersachsen sieht die Bundesregierung keinen Handlungsbedarf. Die Weigerung, aktiv die Ursachenforschung zu unterstützen ist nicht nachvollziehbar und ein Schlag ins Gesicht der betroffenen Bürgerinnen und Bürger.

Vor dem Hintergrund neuer Daten haben jüngst mehr als 200 Ärzte aus dem Landkreis Rotenburg (Wümme) einen Brandbrief an die Politik geschrieben. Sie fordern, dass mehr finanzielle Mittel für die Ursachenforschung zur Verfügung gestellt wird.

Davon unbeeindruckt äußert sich die Bundesregierung. Sie verweist auf laufende Untersuchungen auf regionaler Ebene und Hürden bei der Datenverfügbarkeit für die Bundesebene. Trotz der tragischen Häufung von Krebsfällen in Erdöl- und Erdgas-Fördergebieten sieht die Bundesregierung keinen Handlungsbedarf, um die Ursachenforschung zu intensivieren.

Für uns Grüne ist glasklar: Die Risiken der Fracking-Technik für Mensch und Natur sind gravierend. Deshalb brauchen wir endlich eine klare Absage an den Einsatz der Fracking-Technik in Deutschland. Auch aus dem Pariser Klimaabkommen ist die logische Schlussfolgerung ein uneingeschränktes Fracking-Verbot. Wollen wir die selbstgesteckten Klimaziele erreichen, müssen mindestens zwei Drittel der bekannten fossilen Energieträger in der Erde bleiben!

Nachdem die Bundestagsmehrheit es gestern versäumt hat, über das novellierte Wasserhaushaltsgesetz Fracking auszuschließen, bringen wir Grüne in der kommenden Woche im Bundestag einen Gesetzentwurf ein, der im Bundesberggesetz ein Verbot der Fracking-Technik in Deutschland festschreibt.“

Kleine Anfrage der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ‚Neue Erkenntnisse und Pläne der Bundesregierung zum Einsatz der Fracking-Technik in Deutschland‘