Austausch von Bundestagsabgeordneter und Stadtwerken zur Wärmeversorgung der Zukunft
8. Februar 2017Bei einem Besuch in Delmenhorst am Donnerstag, 02.02. hat sich die Bundestagsabgeordnete Dr. Julia Verlinden mit dem Geschäftsführer der Stadtwerke Delmenhorst, Hans-Ulrich Salmen, und dem Prokuristen Guido Becker getroffen. Begleitet wurde Julia Verlinden von der Fraktionsvorsitzenden der Grünen im Stadtrat Delmenhorst, Marianne Huismann und ihrer Stellvertreterin Andrea Lotsios.
Sie besichtigten das Biogas-Blockheizkraftwerk der GraftTherme und tauschten sich über das Energiekonzept der Therme aus. So informierte sich Julia Verlinden, Sprecherin für Energiepolitik der grünen Bundestagsfraktion, über die geplante „Power-to-Heat“-Technik, mithilfe derer Strom für die Wärmeversorgung im Wärmenetz genutzt wird. Diese Umwandlung von Strom in Wärme ist besonders attraktiv zu den Zeiten, wenn viel Wind weht und mehr erneuerbarer Strom produziert wird, als zeitgleich vor Ort benötigt wird. Dieses Konzept soll in Delmenhorst 2018 in Betrieb gehen.
Mit dem Geschäftsführer Herrn Salmen tauschte sich Julia Verlinden über Potentiale und Herausforderungen für eine erneuerbare und energiesparende kommunale Wärmeversorgung der Zukunft aus. „Die Energiewende vor Ort wird vor allem von Stadtwerken und engagierten Bürgerinnen und Bürgern umgesetzt – zahlreiche Kommunen haben sich schon vor Jahren regionale Klimaschutzziele gesetzt – nun muss weiter an der Umsetzung von konkreten Maßnahmen gearbeitet werden, um die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu reduzieren.“, betonte sie.
Frau Verlinden stellte bei ihrem Besuch die Studie „Die neue Wärmewelt. Szenario für eine 100% Erneuerbare Wärmeversorgung“ der grünen Bundestagsfraktion vor und verwies auf den grünen Antrag dazu, der kommende Woche im Bundestag beraten werden soll. Julia Verlinden: „Wir wollen, dass die Energiewende im Wärmesektor endlich in Schwung kommt, deswegen fordern wir 2 Mrd. Euro finanzielle Unterstützung für Kommunen für energetische Quartierssanierungen, um warmmietenneutrale Sanierungen für Mieterinnen und Mieter mit kleinem Einkommen zu ermöglichen. Außerdem wollen wir die kommunale Wärmeplanung unterstützen, beispielsweise um industrielle Abwärmepotentiale zu identifizieren und zu nutzen.“
Im Gespräch wurde auch die aktuelle Debatte um die Neuvergabe des Delmenhorster Stromnetzes thematisiert. Die Grüne Bundestagsfraktion hat sich immer wieder dafür eingesetzt, dass die gesetzlichen Regelungen den Kommunen ermöglichen, sich frei zu entscheiden, ob sie den Weg einer Ausschreibung oder einer sogenannten Inhouse-Vergaben durchführen wollen – und dafür Rechtssicherheit zu schaffen. Leider wurde das Ziel Rechtssicherheit mit der letzten Gesetzesnovelle durch die Große Koalition nicht ausreichend umgesetzt und so werden Konzessionsvergaben womöglich auch in Zukunft weiterhin die Gerichte beschäftigen.
Die Wärme-Studie finden Sie hier.
Den grünen Antrag finden Sie hier.