Al Gore-Film platzt in Bundestagswahlkampf – Verlinden: CDU und SPD kehren Klimaschutz unter den Teppich

7. September 2017

Der erste Teil gewann den Oscar, nun legt Al Gore, ehemaliger Vizepräsident der USA, nach: Ab heute kommt der Nachfolger ‚Eine unbequeme Wahrheit, die Zeit läuft‘ in die deutschen Kinos.

Während US-Präsident Donald Trump ein Dekret unterzeichnet, das die Klimaschutzregeln der USA zurückschrauben soll, halten sich SPD und Union bedeckt. Dabei ist der CO2-Ausstoß auch in Deutschland seit sieben Jahren nicht mehr gesunken. Die niedersächsische Spitzenkandidatin der Grünen zur Bundestagswahl Julia Verlinden betont: „Die Bundesregierung verteufelt zwar die Klima- und Energie-Politik von Donald Trump, kehrt den Klimaschutz selbst aber unter den Teppich. SPD und Union vermeiden es, den notwendigen Kohleausstieg im Wahlkampf zum Thema zu machen.“

Im TV-Duell am Sonntag beispielsweise spielte die Klimakrise überhaupt keine Rolle, obwohl Wetterextreme die Welt in Atem halten wie selten zuvor. Der neue Al Gore-Film könnte dazu beitragen, dass Klimaschutz in den verbleibenden Wochen des Bundestagswahlkampfs noch einmal verstärkt ins Blickfeld kommt.

Wie schon der erste Film, der im Jahr 2007 einen Oscar als bester Dokumentarfilm erhielt, behandelt auch der zweite Al Gore-Film die möglichen Folgen des Klimawandels: schmelzende Gletscher, Dürren und Überschwemmungen. Der Film schneidet O-Töne des neuen US-Präsidenten zwischen Szenen von Hurrikans und Überflutungen.

„Hurrikans, verheerende Monsune und Starkregen sind kein Zufall. Wenn jahrzehntealte Regenrekorde verdoppelt werden, wird der Zusammenhang mit dem menschenverursachten Klimawandel immer offensichtlicher. Der Klimakrise ist es egal, ob Trump sie leugnet oder Merkel sie aussitzt. Wir müssen endlich handeln!“, fordert Verlinden.