99 Jahre Frauenwahlrecht – Zeit für den nächsten Schritt!

29. November 2017
Bundestagskuppel Vogelperspektive
©Claudio Schwarz/unsplash

Am 30. November 1918 erhielten Frauen in Deutschland das aktive und passive Wahlrecht. Dazu erklärt Dr. Julia Verlinden, grüne Bundestagsabgeordnete für die Kreise Celle, Cuxhaven, Lüneburg, Lüchow-Dannenberg, Stade und Uelzen:

„Zur Geschlechtergerechtigkeit gehört die selbstverständliche Teilhabe von Frauen an der Demokratie. Wer die Hälfte der Gesellschaft stellt, muss auch die Hälfte der Funktionen innehaben. Deswegen unterstütze ich die Berliner Erklärung von 17 Frauenverbänden, die ein Paritätsgesetz fordern. Ein Paritätsgesetz, wie es beispielsweise Frankreich hat, verpflichtet die Parteien für eine paritätische Besetzung der Wahllisten mit Männern und Frauen zu sorgen.

Das Frauenwahlrecht war ein Meilenstein auf dem langen Weg zur tatsächlichen Gleichberechtigung. 99 Jahre später sind wir noch nicht am Ziel. Es gibt sogar Rückschritte. Im neuen Deutschen Bundestag ist der Frauenanteil auf unter ein Drittel gesunken. Union, FDP und AfD sind dafür verantwortlich, dass der Bundestag den weiblichen Teil der Bevölkerung dieses Landes heute so wenig repräsentiert wie zuletzt 1998. Das ist ein Armutszeugnis für diese Parteien. Und es zeigt, dass wir mehr tun müssen, damit Frauen sich in der Politik gleichberechtigt beteiligen.

Wir brauchen Gleichberechtigung nicht nur in der Politik, sondern auf allen Ebenen der Gesellschaft. Dafür werden wir Grüne weiterhin kämpfen – gemeinsam mit allen engagierten Frauen und Männern, die für eine moderne, offene Gesellschaft stehen. Deswegen werden wir allen entschieden entgegentreten, die einen gesellschaftlichen Rückschritt auf Kosten von Frauen wollen, egal, ob Rechtspopulisten oder Abtreibungsgegner.“

Die Berliner Erklärung gibt es hier.