Fukushima mahnt!

9. März 2016
Bundestagskuppel Vogelperspektive
©Claudio Schwarz/unsplash

Die atomare Katastrophe in Fukushima ist auch nach 5 Jahren noch lange nicht beendet: Noch immer schuften täglich 7000 Arbeiter, um die zerstörten Atomreaktoren unter Kontrolle zu bekommen, das radioaktive Wasser aufzufangen und aufzuräumen. Mehr als 185.000 Menschen waren gezwungen ihre Heimat zu verlassen.Trotz dieser Probleme hat die japanische Regierung bereits drei Reaktoren (von über 50 insgesamt im Land) wieder angefahren.

Julia Verlinden dazu:“Obwohl in Deutschland spätestens nach Fukushima höchste Sicherheitsstandards gelten sollten, erfüllt das AKW Gundremmingen weder frühere noch heutige Anforderungen an die Erdbebensicherheit. Bei keinem der in Deutschland noch laufenden AKW darf es angesichts nahendem Laufzeit-Ende Sicherheitsrabatte geben. Sollten nötige Nachrüstungen für den Betreiber zu teuer werden, müssen die AKW schneller vom Netz.“

„Statt nach wie vor viel Geld in die atomare Forschung zu stecken, sollte die Bundesregierung lieber die Gelder in den Bereich Forschung für Energiewende, Energieeinsparungen und Effizienz sinnvoll ausgeben. Das größte Milliardengrab für Forschungsgelder stellt dabei der europäische Fusionsreaktor im französischen Cadarache dar, der statt 4,6 Milliarden jetzt 17 Milliarden Euro kosten soll. Und das, obwohl die Technik frühestens 2050 einsatzbereit sein soll, obwohl wir bis dahin unsere Energieerzeugung längst vollständig auf erneuerbare Energie umgestellt haben müssen!“

„Auch für Gorleben bedeutet Fukushima eine Zäsur. In Folge der Katastrophe und der damit aufflammenden Proteste wurden die Castor-Transporte nach Gorleben gestoppt und schließlich die Erkundungsarbeiten eingestellt. Nur bei den Beschlüssen zur neuen ergebnisoffenen und vergleichenden Endlagersuche hat sich die Bundesregierung den echten Neuanfang erschwert und den geologisch ungeeigneten Standort Gorleben im Verfahren belassen. Das weckt kein Vertrauen, was nach den gescheiterten Atommülldeponien in der Asse und in Morsleben so dringend gebraucht würde.“

Die Grüne Bundestagsfraktion hat zu „5 Jahren Fukushima – Atomausstieg konsequent durchsetzen“ einen umfangreichen Antrag in den Bundestag eingebracht, der unter hier zu finden ist.